Wechsel zu T+1 in Europa – Nichtstun istkeine Option
Wenn der US- und der kanadische Markt im Mai 2024 von einem Settlement-Zyklus von T+2 auf T+1 umstellen, geschieht dies aus verschiedenen Gründen:
- Schnellere Verfügbarkeit von Liquidität
- Kostenersparnis (Kapital ist weniger lang gebunden)
- Risikominderung (Verkürzung ist positiv für mögliche Marktveränderungen im Settlement-Zyklus)
- Stabilität (Reduzierung der Gegenpartei-Risiken)
- Modernisierung der Infrastruktur (Verkürzung zwingt Marktteilnehmer zu verbesserten Prozessen und Technologien)
Und was macht Europa? In Europa, wo die Infrastrukturen sehr fragmentiert sind, gestaltet sich ein Wechsel zu einem T+1 Settlement-Zyklus als komplizierter. Der Anteil an grenzüberschreitenden Transaktionen europäischer Banken ist hoch.
Zwischen den relevanten Infrastrukturen existieren gut eingespielte Prozesse, die im Grundsatz mit T+2 gut funktionieren. Die Herausforderungen für einen Wechsel zu T+1 wären signifikant, insbesondere im internationalen Umfeld, wo die Fristen für die Bereinigung von Unstimmigkeiten bereits sehr kurz sind, wenn man nur schon die Zeitdifferenz zwischen den USA und Asien oder zwischen Europa und Asien betrachtet.
Eine weitere Schwierigkeit ist der FOREX-Markt, der noch immer auf T+2 funktioniert, was bedeutet, dass Käufer ihre Liquidität früher bereithalten müssen. Eine Einführung von T+1 hat in Europa auch erhebliche Auswirkungen auf die Handhabung von Corporate Events. Eine Verkürzung der Settlement-Fristenwürde die Risiken erheblich erhöhen.
Sind das Gründe genug, warum Europa nicht auf T+1 umsteigt? Meiner Meinung nach wird der Wechsel zu T+1 kommen, allerdings wahrscheinlich nicht in den nächsten 24 Wochen. Dennoch wird der Druck seitens des Marktes, der Investoren und der Regulierungsbehörden eine Verkürzung vorantreiben.
Was ist zu tun?
Sich mit dem Gedanken an T+1 anzufreunden ist notwendig. Wie immer bei solchen Fragen stellt sich für jedes einzelne involvierte Institut die Frage, was sich ändern würde. Eine Bestandsaufnahme der sich verändernden Prozesse ist der erste Schritt. Der Abgleich, ob die Prozesse in der aktuellen IT-Infrastruktur standhalten würden, ist der nächste.
Die gute Nachricht: Die Incentage AG bietet mit ihrer modernen Low-Code-IT-Lösung Incentage IAP (Innovation AccelerationPlatform) bereits heute wertvolle Dienste in Nordamerika bei der Umstellung aufT+1 an. Mithilfe von Incentage IAP können ganze Prozessketten oder auch nur einzelne Prozessschritte problemlos auf die individuellen Bedürfnisse zugeschnitten und für eine Abwicklung mit T+1 vorbereitet werden. Dies ist möglich, ohne die bereits gut verankerte Infrastruktur vollständig zu ersetzen– es sei denn, dies ist gewünscht.
Und was ist, wenn plötzlich der Wunsch nach einem Atomic Settlement aufkommt? Dann ist eines sicher: Mit der Incentage-Software ist auch ein Wechsel von T+2 oder T+1 auf ein Atomic Settlement möglich und schnell umsetzbar. Bereits heute wird Incentage IAP für Atomic Settlement eingesetzt.
Einfach und schnell – Swiss-made Software macht es möglich.